Kruppsche Nachtscheinanlage "Scheindorf"
 
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Kruppsche Nachtscheinanlage
Kruppsche Nachtscheinanlage
Auf dem idyllisch gelegenen Rottberg, lag im 2. Weltkrieg, eine sogenannte Nachtscheinanlage. Ziel war es Alliierte Bomberverbände vom eigentlichen Ziel, den Krupp Werken im Essener Westen, abzulenken. Heute ist als Relikt, der Steuerungs- und Kommandobunker noch erhalten geblieben, der Bunker liegt allerdings auf Privatgelände, ihn kann man im Rahmen von Führungen oder am Tag des Denkmals besichtigen. Seit 2013 ist der Bunker auch offiziell ein Baudenkmal. Tagsüber hat sich die Anlage sich mit grünem Anstrich in die Landschaft integriert.
Da die Kruppwerke für die deutsche Rüstungsindustrie bedeutend waren, galt es die Werke zu schützen. Vermutlich von der Organisation Todt und der Luftwaffe wurde die Anlage geplant und 1941 gebaut.
Die Bomberverbände sollten optisch, in der Nacht getäuscht werden. Dazu baute man niedrige Fabrikdächer (Schetdächer) nach, imitierte Lichter und Schweißeffekte, eine kleine Feldbahn führte durch die Anlage und ließ in Effekten glühende Schlake transportieren. Aus dem Bunker heraus, konnten alle Effekte gesteuert werden und das Personal war dabei im Bunker geschützt. Gegenüber dem Pollen wurde eine Flakstellung errichtet, die natürlich auch feuerte, sobald sich Bomber näherten. Da die Kruppwerke und die Stadt Essen durch einen Flakring geschützt waren, wollte man auch die vermeintlichen falschen Kruppwerke auf diese Weise absichern und einen Flakring imitieren.
Bei der Bevölkerung und der Nachbarschaft in den umliegenden Höfen hat sich der Name "Scheindorf" im Volksmund etabliert. Da die umliegende Bevölkerung auch gefährdet war und sie in der Nacht oder am Abend auch die Höfe verlassen mussten, die unmittelbar an oder in der Anlage waren. Es war auch verboten in der Anlage rumzustöbern oder gar Bilder zu machen. Da man dies wahrscheinlich alles für einen großen "Zirkus" hielt, versuchte man wahrscheinlich es ein bisschen mit Humor zu nehmen, so hart die Zeiten auch waren.

Version vom 21. November 2024, 08:58 Uhr

Kruppsche Nachtscheinanlage

Auf dem idyllisch gelegenen Rottberg, lag im 2. Weltkrieg, eine sogenannte Nachtscheinanlage. Ziel war es Alliierte Bomberverbände vom eigentlichen Ziel, den Krupp Werken im Essener Westen, abzulenken. Heute ist als Relikt, der Steuerungs- und Kommandobunker noch erhalten geblieben, der Bunker liegt allerdings auf Privatgelände, ihn kann man im Rahmen von Führungen oder am Tag des Denkmals besichtigen. Seit 2013 ist der Bunker auch offiziell ein Baudenkmal. Tagsüber hat sich die Anlage sich mit grünem Anstrich in die Landschaft integriert.

Da die Kruppwerke für die deutsche Rüstungsindustrie bedeutend waren, galt es die Werke zu schützen. Vermutlich von der Organisation Todt und der Luftwaffe wurde die Anlage geplant und 1941 gebaut.

Die Bomberverbände sollten optisch, in der Nacht getäuscht werden. Dazu baute man niedrige Fabrikdächer (Schetdächer) nach, imitierte Lichter und Schweißeffekte, eine kleine Feldbahn führte durch die Anlage und ließ in Effekten glühende Schlake transportieren. Aus dem Bunker heraus, konnten alle Effekte gesteuert werden und das Personal war dabei im Bunker geschützt. Gegenüber dem Pollen wurde eine Flakstellung errichtet, die natürlich auch feuerte, sobald sich Bomber näherten. Da die Kruppwerke und die Stadt Essen durch einen Flakring geschützt waren, wollte man auch die vermeintlichen falschen Kruppwerke auf diese Weise absichern und einen Flakring imitieren.

Bei der Bevölkerung und der Nachbarschaft in den umliegenden Höfen hat sich der Name "Scheindorf" im Volksmund etabliert. Da die umliegende Bevölkerung auch gefährdet war und sie in der Nacht oder am Abend auch die Höfe verlassen mussten, die unmittelbar an oder in der Anlage waren. Es war auch verboten in der Anlage rumzustöbern oder gar Bilder zu machen. Da man dies wahrscheinlich alles für einen großen "Zirkus" hielt, versuchte man wahrscheinlich es ein bisschen mit Humor zu nehmen, so hart die Zeiten auch waren.